Samstag, 29. November 2008

parcero!

wie mir scheint ueberfordert die viele schrift einige. daher jetzt nur ein paar bilder von heute inklusive kommentaren.
alle kleinen doerfer hier haben einen zentralen, rechteckigen meist sehr schoenen platz mit kirche.

wenn die untergehende sonne die berge anstrahlt: ich liebe es! leider wieder auf fotos nur schwer nachvollziehbar


streunende hunde immer und ueberall. meistens laufen sie einfach nur durch die gegend und suchen essbares. aufdringlich sind wenige.

ein sehr schoenes und altes exemplar kirche in firavitoba.


eine oft genutzte transportmoeglichkeit. die leute haben alle angefangen zu winken und zu rufen, aber ich war zu langsam mit der camera.

jedes plaza schmueckt in der mitte ein springbrunnen.

zwischen all den henkern von autofahrern immer wieder pferde und esel

ich wollte eigentlich einmal zeigen wie gruen hier alles ist. das ist generell ein sehr eigenartiger kontrast. ueberall diese gruenen wiesen mit kuehen und ein paar meter weiter riesige kakteen, agaven und mediterrane baeume. ich wollte noch bilder von den kakteen machen, aber der regen machte mir einen strich durch die rechnung. keine sorge, wird nachgereicht.

mein kaffeetrinken: kalte creme de (von oben nach unten) maracuja, feige (feijoa auf spanisch - klingt fuer mich eher chinesisch) und brombeere

das kirchlein von iza

und noch zu einer sehr lustigen begegnung. ich wollte eigentlich nur festhalten was hier ueblich ist: trupps von maennern die reden und bier trinken. als ich jedoch das foto machte fingen sie an zu rufen und mich herzuwinken. sie wollten dass ich mit ihnen nachmittagssschoppen mache. ich versuchte ihnen zu erklaeren dass wir eigentlich nur zum ortanschaunen da sind. keine chance. sie bestanden darauf, dass ich teilhabe am geschehen und mir bier auszugeben. sie tranken schon seit 2 stunden was man einigen anmerkte. alle waren aber begeistert und ich war ab sofort "parcero" - einer der freunde. begleitet von jede menge anstossen, schulterklopfen und haendeschuetteln wurde ueber das geredet, was maenner bewegt: bier und frauen. natuerlich wurde auch nebenbei ueber deutschland und meine taetigkeit hier geredet. gastmama und gastbruder sassen abseits, es gesellte sich aber zum glueck jemand zu ihr, der mit ihr redete, denn so schnell wurde ich nicht gehen gelassen. es wurde schon von der naechsten runde bier gesprochen, wo ich mich dann aber leider loesen musste, da wir nach hause wollten. allein das verabschieden hat noch einmal eine viertel stunde gedauert, da mir meine neuen freunde wiederholt die hand schuettelten, mir alles gute wuenschten usw. sehr amuesant.




erik

Freitag, 28. November 2008

te gusta venturas?

...war die frage die mir meine gastmutter vor ein paar tagen stellte. fuer all die, die selbst das bisschen spanisch nicht uebersetzen koennen: magst du abendteuer? ;) ich wurde darueber unterrichtet, dass wir im januar doch nicht an die karibikkueste fahren, weil es wohl zu der zeit zu ueberfuellt ist. also werden wir dies erst im april tun. stattdessen geht es fuer eine woche in den regenwald an den amazonas. wuerdest du da gern hinfahren? ...denn das heisst kein handy, kein pc, keine modernen geraete - doerfer von eingeborenen. erik begeistert. mama hat sich gefreut und meinte: schoen, denn die reise haben wir schon gebucht. aber es war trotzdem auf jeden fall nett dass ich gefragt wurde... der einzige wehmutstropfen: ich muss die haelfte meines anteiles der reise selbst bezahlen. aber wie oft hat man schon die gelegenheit sich in lendenschurz von liane zu liane zu schwingen?
ich dachte einfach ich melde mich mal wieder weil es ja wie mir scheint doch ein paar leute gibt, die meinen blog lesen. in den letzten tagen hats mich hingestreckt mit allem drum und dran: durchfall, fieber, kopfschmerz und magenkrampf. wie ich evtl schon in vorherigen beitraegen betonte, ist das essen den columbianern sehr wichtig. deswegen wohl auch am ersten tag der vorschlag meiner mutter (auf meine aussage hin nichts essen zu wollen) mich an den tropf zu haengen. ich verstand diesen vorschlag sehr wohl beim ersten mal, ich schaute jedoch trotzdem noch im woerterbuch nach in der hoffnung es falsch verstanden zu haben. auf staerkstes beteuern hin, dass ich brav meinen tee und medizin zu mir nehmen wuerde, liess sie sich vom gegenteil ueberzeugen. schwieriger war das, als mein gastvati (arzt) mit einem riesen beutel medizin anrueckte und zuerst vier spritzen herausholte und meinte mit einer injektion in den allerwertesten wuerde ich schneller gesund werden. und ihr glaubt gar nicht wie schnell es mir beim anblick der spritzen besser ging. mit viel muehe ueberzeugte ich meine gasteltern doch noch bis morgen zu warten. und tatsaechlich ging es mir besser, die spritzen liegen noch ungenutzt auf meinem schrank (was ich wenig bedaure). heute war ich zum ersten mal wieder im jugendhaus auch wenn der durchfall und die bauchschmerzen noch nicht ganz weg sind. aber den ganzen tag allein im haus ist einfach langweilig. meine arbeit da es irgendwie noch keine projekte gibt, besteht darin, mit anderen jugendlichen zu quatschen. in der stadt herumzulaufen. gelegentlich englisch zu erklaeren. ab heute gibt es von einen jungen spanisch unterricht und fuer ihn deutsch. ich hab nerven gelassen, sag ich euch. er kann sich von 12 uhr bis mittag keine volabeln merken und ich haette nie gedacht dass unsere wunderbare muttersprache so schwer von der zunge gehen kann. die leute hier scheinen sich jedes mal irgend etwas zu tun wenn sie versuchen r, ch (wie bach) oder ae oe und ue zu sagen. hey ich schaffs doch auch das r zu rollen!
jedenfalls ist mir meine grosse klappe und die kolumbianische freundlichkeit heute zum verhaengnis geworden. als wir durch die stadt liefen und es anfing zu regnen und alle kolumbianer anfingen zu rennen einschliesslich dem jungen meinte ich: was? bist du ein mann oder eine memme? bei den paar tropfen brauch man doch nicht gleich lossprinten. die 3 tropfen wurden zum dauerhaften guss. es giesst jetzt noch. und ploetzlich wollte der junge filme, torte, sonstwas kaufen. ich war durch bis auf die haut, meine fuesse schwammen in den schuhen aber er hoerte nicht auf mir sachen anzubieten und zu kaufen. hast du schonmal das gegessen...dies probiert. als ich dann kurz vorm aufloesen war konnte ich mich loesen und bin nach hause geschwommen. die strassen hier eine katastrophe, das wasser laeft nicht ab aber die autos preschen durch wie als waer nichts. versucht euch lieber nicht vorzustellen wie ich aussah.
bogota am wochenende faellt aus, weil ich niemanden anstecken will. eine besonderheit noch die mir eingefallen ist. in deutschland faehrt man in ein parkhaus indem man an der schranke anhaelt und aufs knoepfchen drueckt. hier muss erst das auto geoeffnet werden und sicherheitskraefte mit spuerhunden suchen nach ich weiss nicht drogen oder sprengstoffen oder beidem. zum schluss noch ein foto von dem essen was hier meistens auf den teller kommt.
reis (so gut wie jeden tag) mit kartoffel und fleisch (unsere haushaelterin hat ein talent dafuer das fleisch seeeehr gut durchzubraten - diese braune farbe eine ausnahme), links daneben eine typisch kolumbianische essschuessel mit langustensuppe (richtig lecker) und jugo de guanavana (so heisst die frucht glaube ich, sie hatte jedenfalls sehr viele a's) das ist auch eine frucht die ich noch nie gesehen habe. das erste mal, als ich hier allein im supermarkt war. da stand dieses ca 30-40cm grosse, gruenbraune, eierfoermige etwas. als ich mich vergewissert hatte das niemand schaute, tipste ich die frucht an. sehr ekelige schwabbelige konsistenz. die schale brach sofort und mein finger steckte drin. als ich sie das erste mal ass wahrscheinlich der gleiche blick wie beim antipsen. sie schmeckt unbeschreiblich, ein bisschen wie nach altem kaugummi. und nach dem ersten biss welch ueberraschung: genauso zaeh wie kaugummi. hinterschlucken konnte ich es nicht, aber ich weiss jetzt wo kaugummis herkommen!!!
erik

Dienstag, 25. November 2008

eroeffnung des jugendhauses


mit dem buergermeister


"stell dir grosses vor" sehr frei uebersetzt

ich arbeite dann da zusammen mit aerzten, psyschologen und anderen jugendlichen. einer is juenger (rechts neben mir) die anderen sind gleichalt oder aelter

das haus

ich hab noch mehr bilder auf denen ich esse, trinke und mich mit leuten aus dem rathaus fotografieren lassen musste. aber ich will euch nicht langweilen.

Montag, 24. November 2008

-ITO, ITA???


monserrate mit jesusstatue im hintergrund

ESSENSEXKURSION
ich zur gastfamilie: ah schoen es gibt ja doch nudeln. weit gefehlt. kuh und schweinegedaerme. mein gastvati war schon aufgesprungen um mir eine portion zu holen. aber ich meinte dann ich bin doch schon satt.

ich glaube mein gastvati denkt mir wuerde etwas fehlen wenn ich nicht jeden tag bier bekomme.

typische gerichte: mais, safranente, gegrillte blutwurst (oder so), arepas (maisfladen), kleine kartoffeln (sehr lecker), chorizo (art wurst) und die gedaerme

kaese mit marmelade und karamel

kaese mit karamel und marmelade


gasteltern


blick (leider kann man das nicht wirklich auf foto einfangen)


schwebebahn

ich habe rausgefunden was das ganze ito und ato in den woertern hier zu suchen hat. ich dachte erst, dass die colombianer hier alles verniedlichen. aber das normale scheint den leuten hier zu hart zu klingen. deswegen wird die abuela (oma) zum beispiel hier abuelita genannt. der saft jugo - jugito und der erik teilweise ericito...
dieses wochenende war ich mit der familie mal wieder in bogota. sehr anstrengend weil die familie zo gross ist. wir kamen am samstag (2 stunden zu spaet losgefahren) an und es wurde immer mehr familie. staendig wurde ich neuen leuten vorgestellt, am sonntag zaehlte ich dann 20 personen in der wohnung, was fuer mich sehr an den kraeften zehrt da alle zur gleichen zeit aufeinander losreden. bei zeiten packt mich in solchen situationen die muedigkeit, was aber niemanden davon abhaelt mit mir zu reden. ich sage schon immer dass ich kaum noch was verstehe wenn ich muede bin aber so richtig kommt das glaube ich nicht an. ich sitz dann da und denke mir: hoert auf mit mir zu reden, nicke und laechle freundlich. insgesamt waren aber alle erstaunt wie gut mein spanisch geworden (sein soll - ich glaub es nicht). wenn ich munter bin versteh ich das meiste. zunehmend trage ich zur bespassung der familie bei indem ich aehnliche woerter im spanischen verwechsle. so bemerkte ich, dass ich in meinem leben noch nie so gute messer gegessen habe. rippchen wollte ich sagen. costilla - cochillo. schlimmer noch war meine weihnachtssprache. ich wollte sagen dass meine muttersprache, idioma de nacimiento, deutsch ist. geredet habe ich aber von meiner idioma de navidad (weihnachten).
am samstag abend hat dann nicht mal mein englishc mehr funktioniert. nach ewigem warten ging es dann ins kino - madagaskar 2. sehr amuesant. verstanden habe ich erstaunlich viel. die dusche am naechsten morgen war wie ein wahr werdender traum. heisses wasser. und wenn ich heiss sage meine ich gefuehlte 70 grad. von kaltem keine spur. aber da heisses wasser fuer mich in bogota sonst nicht aus dem duschkopf kommt, habe ich jeden tropfen genossen, der meine haut verbrueht hat. am naechsten tag ging es zum monserrate, einem berg mit kirche ueber bogota. mit der schwebebahn hoch mit der seilbahn wieder runter. eine unglaubliche aussicht gab es von dort oben. und gegessen wurde wieder den ganzen tag. staendig die frage "quieres algo" willst du etwas quieres beber, tomar, comer, touristenkrimskrams. da ich glaube dass es hier einer beleidigung nahekommt essen abzulehnen, ass ich also. kaese mit marmelade usw. auf dem rueckweg traf ich dann 2 aeltere stuttgarter die mir von colombia vorschwaermten.
noch ein paar allgemeine infos:
mit meinem gastbruder komme ich gut zurecht auch wenn ich oftmals vergeblich den ausknopf suche. insgesamt glaube ich bin ich ruhiger geworden. ich brauche mich gar nicht mehr anstrengen, zu spaet zu kommen. anfangs musste ich mich zwingen, genauso wie ich mich in deutschland wieder zwingen werden muss, puenktlich zu sein. aber selbst wenn ich 15-20 minuten zo spaet komme, so habe ich meistens trotzdem noch eine dreiviertel stunde zu warten. auch die schilder "obra en la via" regen mich nicht mehr auf. in den strassen hier folgt eine baustelle der anderen. nur kurze stuecke sind baustellenfrei. und ich habe noch keine baustelle gesehen in der die arbeiter wirklich arbeiteten. ich kenne nur baustellen mit herumstehenden arbeitern. naechstes wochenende wollte ich eigentlich wieder nach bogota fahren, aber ich glaube meiner gastmutter passt es nicht so richtig dass ich alleine durch colombia kurve. mal schaun. ich habe heute jemanden gefunden der mitfaehrt. heute habe ich uebrigens mal was anderes gemacht. ein neues jungendzentrum entsteht hier, mit aktivitaeten, psyschologischer betreuung usw. das habe ich mit anderen jugendlichen eingerichtet. endlich komme ich in kontakt mit leuten in meinem alter. ich glaube ich werde in zukunft da oft arbeiten, denn so viel spanisch wie heute habe ich noch nie geredet. dementsprechent kaputt bin ich gerade. aber heute ist noch die grosse eroeffnung.
was mir noch einfaellt: ich bekomme einen meiner groessten wuensche erfuellt. ich wollte schon immer mal eine kuh melken. mir wurden auch ziegen und schafe angeboten weil die familie wohl genug davon hat. ihr moegt lachen aber da freu ich mich besonders drauf =) soviel erst einmal fuer heute. ich lade noch bilder vom we hoch.
muchos saludos
erik

Mittwoch, 19. November 2008

abuelitos






ich wollte eigentlich erstmal keinen blog mehr schreiben weil das ganze deutsch jedes mal mein spanisch wieder zunichte macht. aber das muss noch los. erst einmal gestern. 2 stunden uebersetzt. 2,5 stunden mittagspause und dann eigentlich mit einer kollegin treffen die arbeit fuer mich hat. mal wieder traf mich das columbianische verstaendnis fuer zeit mit voller haerte. sie war erst 2 stunden!!!! spaeter da. ich bin enzwischen durch die stadt gelaufen. als es dann losging war ich muede und hab nicht viel verstanden...nur dass ich milch irgendwohintragen soll. als ich dann aus dem rathaus kam und mich ins auto gesetzt habe, sass ich neben 2 polizisten mit schlagstoecken. ok...ich hatte keine ahnung wo es hinging, wer mich da fuhr und warum da 2 polizisten neben mir sassen. es ging dann einige male zwischen der milchstation und einem kinderhilfswerk hin und her. milchpacken aufs auto und wieder ausladen. am ende hatte ichs so satt, dass ich erzaehlt hab ich muesste mich noch mit afs treffen um nach hause gehen zu koennen. der fahrer war schlichtweg ein idiot. ich hab mich an den fahrstil hier gewoehnt aber das ging zu weit. das auto war gross und er dachte wohl er habe die strasse gepachtet. er fuhr wie ein henker, hupte ca alle 30 sekunden und fuhr ohne zu bremsen durch schlagloecher. ich trug einige blaue flecken davon.
heute dafuer umso besser: der vizebuergermeister hat mich zu einem rentnerbetreuungsort gefahren. da angekommen habe ich mit ca 150 alten kolumbianern ueber eine halbe stunde sport gemacht. leider konnte ich meine camera nicht holen. die paar bilder die ich danach gemacht habe sind schlecht. ich stand also mit dem fitnesstrainer vor den aufgereiten rentnern die nach meiner vorstellung alle BIENVENIDOS - herzlich willkommen riefen, einige kamen und schuettelten meine hand. die sonne brante und ich schwitzte. der rentnersport war gar nicht ohne. vor allem als wir hueften kreisen sollten. der trainer fing an mit columbianischem gefuehl seine hueften kreisen zu lassen. ich stand daneben und war verloren. die rentner fingen an zu lachen. irgendwie machte ich dann doch mit zum amuesement aller. danach versammelten sich alle in der grossen halle. es wurde eine geschichte erzaehlt, gebetet und ich stand vorn neben den sozialarbeitern. die rentner strahlten mich an, ich wurde noch einmal vorgestellt und alle klatschten und riefen bienvenidos. so viele haende habe ich noch nie geschuettelt. eine omi schuettelte mir die hand und darin waren suessigkeiten. mehrere kamen und streichelten mich. danach baute ich die halle zum essenssahl um und setzte mich einfach mit dazu und redete mit ihnen. die alten leute hier wissen nichts ueber deutschland, waren aber immer ganz aufgeregt wenn ich in der naehe war. insgesamt haben sie sich verhalten wie kleine alte, aber lebensfrohe kinder. der vizebuergermeister gab mir noch eine geschichtsstunde sogamoso und fuhr mit mir auf einen berg ueber sogamoso. heut mittag - also jetzt bin ich mal wieder total fertig und verstehe wenig. ich werd mich erstmal ausruhen. hasta luego
erik

Dienstag, 18. November 2008

mas fotos menos palabras

kleine Stierkampfarena (in Sogamoso gibts ne grosse)

so siehts hier aus wenn schlechtes wetter is


Gastoma und Cousine

Gut und Rueckzugsort des Befreiers+Truppen von Colombia, Bolivien, Venezuela...


Therme



das colombianische Flair...