Freitag, 14. November 2008

sonnentempel und stadtbruederschaften

esszimmer
teil des flurs
wohnzimmer
mein zimmer
andere richtung
haus von aussen (wird grad renoviert)

liebe gruesse aus dem verregneten sogamoso. gestern sass ich 5 minuten in der sonne und hab mich arg verbrannt, heute bin ich durchweicht von 5 minuten fussweg nach hause gekommen.was die letzten tage passiert ist: vorgestern war ich in einem der armen und problemviertel, santa barbara. dort bin ich mit einer gruppe aus 25 armen kindern (4-12) in ein freilichtarcheologiemuseum gegangen. die kinder waren absolut aus dem haeuschen als ich vorgestellt wurde und haben sich alle um mich gedraengt und sich drum geschlagen (wirklich!) mich anfassen oder mit mir reden zu keoennen. alle auf einmal stellten alle moeglichen fragen, dementsprechend viel hab ich verstanden. das museum ist auf dem alten gebiet eines ureinwohnerdorfes aufgebaut und beinhaltet auch rekonstruierte haeuser und einen sonnentempel, sowie verschiedene schaetze. der weg dahin (10 minuten fussweg) war aeusserst beschwerlich, und wir (noch 1 sozialarbeiterin und ein betreuer) sind nur schwer vorangekommen weil die kinder mir aufgeregt alles zeigen und erklaeren wollten und mich alle an die hand nehmen wollten. folge: ich hatte an jeder hand ein kind und an jedem arm hielt sich noch eins fest. ganz suess war dass mich alle mit "profe", dem kurzwort fuer professor angesprochen haben. die ganze zeit ging es: "profe, mira!" (schau, professor!) am ende des ganzen sagte ein kleines maedchen zu mir "danke fuer alles" auf spanisch, was mich beruehrt hat und ich absolut suess fand, weil ich ja eigentlich nichts weiter gemacht hab als mit ihnen zu reden, mir alles erklaeren zu lassen (ca 10% behalten) und rumzukaesen. gestern sass ich den ganzen tag in der inet-abteilung des rathauses und hab teile der sogamososeite ins englische und deutsche uebersetzt. dafuer wurde fuer mich extra ein arbeitsplatz mit pc geschaffen. als ich in der mittagspause im wartesaal auf jemanden gewartet habe, kam eine junge mitarbeiterin und meinte ich solle doch mit ihr mitkommen. wir sind dann in ein geschaeft gegangen und haben saft getrunken. sie wusste glaub ich nicht so richtig was sie mich fragen sollte also erzaehlte ich einfach drauf los. bezahlen mussten wir beide nichts. ich glaub das geschaeft gehoerte ihrer mutter. was das ganze sollte weiss ich bis heute nicht. mittags waren wir bisher fast immer im restaurant essen. was mir hier zu schaffen macht is die haushaltshilfe. wenn wir am esstisch sitzen und essen steht sie daneben uns isst. ich fuehl mich schlecht dabei, auch wenn ich hier immer bedient werde. heute habe ich erst 14 uhr angefangen zu arbeiten. und meistens kommen die columbianer zu spaet, manchmal kommen sie halt gar nicht. wie heute. das heisst ich war um sonst da. hab mich dafuer 2 stunden mit dem vizebuergermeister und einem journalisten unterhalten. der vize ist absolut angetan von chemnitz und von der tatsache dass ich da bin. er kann gar nich aufhoeren sachen ueber mich und die stadt zu fragen. er will jetzt zusammen mit dem buergermeister ein dokument ausarbeiten fuer barbara ludwig und stadtpartnerschaft anbieten. ich soll das dokument uebersetzen und mit chemnitz in kontakt treten...weil ich ja mit der frau ludwig so dicke bin...naechste woche wollen die beiden mich mit an die universitaet nehmen weil da irgend ein kurs zu europa, columbien und verstaendigung laeuft. montag ist feiertag wo ich mit zu einem fest kommen soll. und freitag will er mich auch noch irgendwelchen leuten vorstellen, was an mit vorbeigegangen ist. achja und es dauert immer sich durch das rathaus durchzuarbeiten, auch wenn ich nur kurz da bin. alle weiblichen mitarbeiter muessen auf dem weg gekuesst und allen maennlichen die hand geschuettelt werden. dazu kommen immer mindestens 2-3 begruessungen. como estas, hola, que tal, como te fue, que mas...es gibt unglaublich viele moeglichkeiten. dann sagt man jedes mal 3 mal bien und fragt den anderen das gleiche. das dauert. weiter...ich hab also 3 taegiges wochenende. samstag gehts zum lago de tota einer lagune mit natuerlichem schneeweissen sandstrand mitten in den anden. sonntag in die doerfer die im die stadt verteilt sind und montag eben auf das fest. volles programm. ich bin gespannt. mit meiner gastfamilie verstehe ich mich sehr gut. mein gastvati redet meist viel zu schnell und gastmuddi muss ihn bremsen, aber auch dann ists schwer weil er nuschelt. wir haben viel spass (wenn ich denn mal was verstanden hab). die situation fuer mich ist aber trotzdem grade sehr schwer. ich kann mich nur absolut begrenzt ausdruecken, das deprimiert mich. ebenso weil ich so nich zeigen kann wie und wer ich eigenltich bin. hier bin ich eben oft ruhig und deklinier im kopf durch was ich als naechstes sag. daher fehlen hier auch alle (familie, freunde) mehr als in den usa. ich denke gerade weil ich hier so anders bin ist es schwierig freunde zu finden die einen nicht nur als trophaee ansehen. ausserdem muss ich ja wenn ich dann einen normalen arbeitsrythmus habe den groessten teil des tages arbeiten. wochenende wird meistens gereist. naja mal schauen. ich blicke jetzt einfach mal optimistisch in die zukunft versuche in meinen kopf zu kriegen dass man einen neue sprache nicht von einer auf die naechste woche lernt.
damit erstmal ende fuer heute. ich melde mich wieder! alles gute
erik

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

no te preocupes!
mira: ya aprendiste un montón de cosas dentro de 10 días y estás mejor con el idioma... en tu primer texto escribiste q no entiendes ni un carajo diciendo "si" y sonriendo todo el tiempo, y ahora ya te quedas con 10% de lo q te explicaron los chicos en un museo... ésto no es mucho, pero ya más q al comienzo! asiq seguí así y el problema de los contactos sociales se va a solucionar rapidito también (tal vez salís algún día con tus companeras del trabajo o no sé q)

saludos y cuidate